Kirmestracht

Die KirmestrachtIn einer baulich außerordentlich schwierigen Ecke der Volkskundlichen Abteilung steht die Präsentation der Kirmestracht kurz vor ihrer Vollendung. Die Kirmestracht ergänzt in besonders wertvollerweise die Volkskundliche Abteilung des Museums.  Das dörfliche Lebenwar in seinem Kleidungsverhalten auch durch den Jahresrythmus von Arbeit, Festen und Feiertagen gegliedert. Einer der Höhepunkte war die Kirmes, in Großen-Linden zum Beispiel am zweiten Juli-Sonntag, in Butzbach früher Ende September, heute Ende Juni, Anfang Juli. Durch die frühere Leiterin des Butzbacher Museums, Frau Johann, gehörte bereits eine Kirmestracht zum Bestand. Jedoch erkannten der Vorstand und die Arbeitsgruppe Trachten bei der Begutachtung der vorhandenen Kirmestracht, daß sie in dieser Zusammenstellung eher untypisch war. Da die Kirmes vor allem von jungen Leuten besucht wurde und somit auch von den unverheirateten Mädchen, fehlten der Tracht die dafür typische Farbe Rot. Ebenso wurden weder der vorhandene Brustschlupp noch Motzen getragen. Ungewöhnlich waren auch das Halstuch und die weiße Schürze. Dies geht aus vorliegenden Aufzeichnungen eines Interviews hervor, das in mehreren Etappen 1994/95 mit einer Frau Zörb aus Hochelheim geführt worden ist. Frau Zörb wurde 1908 in der Oberkleener Mühle geboren.Da wir das Thema Kirmestracht damit aber nicht scheitern lassen wollten, mußten wir nach den passenden Teilen recherchieren, was uns ohne Kompromisse auch gelungen ist. Im Dezember letzten Jahres bekamen wir dann überraschenderweise von Frau Morkel aus Pohlgöns noch eine Kindertracht geschenkt, wofür wir ihr an dieser Stelle nochmals sehr herzlich danken möchten. Dr. Dieter Wolf entwickelte dann ein sehr schönes Konzept zur Präsentation der beiden Trachten. Unter Leitung von Dieter Menk wurden dann der Bau der Vitrine in Angriff genommen und die durch die komplizierten Winkel im Dachgeschoß entstehenden Probleme meisterlich gelöst. Viel schwieriger ist da die Vervollständigung der Kindertracht. Kinder tragen, im Gegensatz zu den sogenannten Alten, schon sehr, sehr lange keine Tracht mehr. Entsprechend schwierig ist es, fehlende Teile zu finden: blaue Kinderstrümpfe und eine Schürze. Wenn Sie also so etwas noch in einer Truhe auf Ihrem Dachboden vermuten, schauen Sie doch einfach mal nach! Es würde im Butzbacher Museum prächtig zur Geltung kommen! Schreiben Sie uns, wenn Sie fündig geworden sein sollten oder jemanden kennen, der etwas haben könnte.

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